Es gibt Entscheidungen, bei denen ich schnell abwägen kann, dass es für beide Varianten viele gute Gründe gibt und genauso viele auch dagegen sprechen. Und manchmal handelt es sich, lediglich um irgendwelche Banalitäten. Ob ich ein T-Shirt in Weiß oder Schwarz kaufe, ist so eine triviale Entscheidung. Noch dazu, wenn mir beide gut gefallen und ich von jeder Farbe gleich viele zu Hause habe und jede gleich oft trage. Mit solchen Dingen will ich mich nicht länger als nötig beschäftigen und lasse daher gern auch mal die Münze entscheiden.

Zahl steht dabei obligatorisch für prasserisches „Zahlen“ und Kopf für den ablehnenden „Verstand“. Leicht zu merken und damit schnell in der Umsetzung.

Auch bei der Frage um den „Ausgehzwang“ lasse ich gelegentlich auf den Münzwurf ein. Den Abend den Gardinen zu schenken ist ebenso reizend wie ein Ausflug mit den Kindern der Nacht. Immer drei Würfe – um es ein bisschen spannend zu machen – und fast immer konsequent in der Umsetzung. Kurioserweise bereue es manchmal, nicht auf die Münze gehört zu haben. Umgekehrt scheint sie mich noch nie belogen zu haben. Es ist wohl der klassische Effekt einer selbsterfüllenden Prophezeiung.

Hilfe gegen das Grübeln

Ich habe mir diesen kleinen Kniff angewöhnt, weil mir mein Grübeln oft im Weg stand und mir meine Lebenszeit dafür zu kostbar war. Besonders ärgerlich ist es, wenn durch zu langes Überlegen beide Option madig geworden sind.

Würde es sich um etwas Wichtiges handeln und das Ergebnis einen großen Einfluss haben, dann prüfe ich natürlich, welche Option die beste ist. Mein kleines, ausgelagertes „Orakel“ ist mit so etwas heillos überfordert. Entscheidungen des Lebens überlasse ich nicht dem Zufall, denn das Leben selbst ist schon von genug Zufällen geprägt.

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Video-Link: https://vimeo.com/9575552
„Kopf oder Zahl“ von Jennifer Rostock auf Youtube | Song hören auf Apple Music oder Spotify
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